Tatsache ist, dass sich die Japaner über ein langes und glückliches Leben freuen. Die Inselbewohner haben bekanntlich die höchste Lebenserwartung der Welt. Im Land der aufgehenden Sonne leben mehr Hundertjährige und fitte Senioren als irgendwo anders. Während in vielen anderen höchstentwickelten Ländern die Menschen täglich gestresst sind und sich übermüdet und überarbeitet fühlen, genießen die Japaner ein langes Leben. Wissenschaftler haben dieses Phänomen untersucht und sind zu interessanten Schlussfolgerungen gekommen. An erster Stelle ernährt man sich in Japan sehr gesund. Ihre traditionelle Ernährungsweise ist eigentlich das A und O ihres langen Lebens. Das ist jedoch nicht alles. Japaner bleiben auch im Alter aktiv, arbeiten gern im Garten und bewegen sich viel. Mehr über ihre Lebens-und Ernährungsweise wollen wir im Folgenden berichten. Wir zeigen Ihnen typisch japanisches Essen. Solche Speisen stehen im Inselstaat täglich auf dem Tisch. Mit diesen Gerichten wirken die Japaner den Alterungsprozessen im Körper entgegen.
Typisch japanisches Essen – Fisch konsumiert man im Land der aufgehenden Sonne täglich!
Die gesunde Ernährung ist tief in der japanischen Kultur verankert
Das durchschnittliche Alter in Japan ist 84 Jahre. Im März 2023 beträgt die Zahl der Hundertjährigen 90 526 Menschen. Laut einem Bericht des japanischen Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales aus dem Jahr 2022 ist das fünfmal so viel wie vor zwei Jahrzehnten. Voraussichtlich wird sich aber diese Quote in den nächsten 30 Jahren verdoppeln. Nach Wissenschaftlern und Ernährungsexperten ist die hohe Lebenserwartung der Japaner in ihrer Kultur und ihrer gesunden Ernährungsweise verankert. Zum Beispiel anstatt sich vor dem Essen guten Appetit zu wünschen, sagt man in Japan „itadakimasu“. Wörtlich übersetzt bedeutet das „Ich empfange demütig“. Mit diesem Wort bedankt man sich eigentlich dafür, das Essen auf dem Tisch genießen zu dürfen. Das ist auch ihre Wertschätzung für die Arbeit der Bauern auf dem Feld. Das ist eine traditionelle Praxis, die zu einer achtsamen Ernährungsweise geführt und zu mehr Qualität in der Ernährung der Japaner beigetragen hat.
Die gesunde Ernährung ist das A und O für ein langes Leben.
Auf der Insel Okinawa leben die meisten Hundertjährigen in Japan.
Nach statistischen Angaben leben in der japanischen Provinz Okinawa mehr Hundertjährige als in anderen Teilen des Insellandes. Die Bewohner von Okinawa befolgen eine einfache Regel in ihrem traditionellen Essen und das ist „hara hachi bu“. Nach dieser Faustregel sollte man mit dem Essen aufhören, wenn man sich zu 80 Prozent satt fühlt. Dieses japanische Ernährungsprinzip gilt seit langem und soll auch für gute Gesundheit und ein langes Leben sorgen. Sicher haben wir als Europäer etwas von den Japanern zu lernen, oder?
Süßkartoffeln auf japanischer Art – nicht alles auf einmal aufessen, ist die goldene Faustregel der Japaner.
Typisch japanisches Essen ist kohlenhydratreich, aber kalorienarm
Es ist nachgewiesen, dass die gesunde Ernährung eine große Rolle bei der hohen Lebenserwartung spielt. Um möglichst lange zu leben, darf man nicht viel überflüssiges Gewicht haben. Ganz im Gegenteil! Es ist erwünscht, auch im Alter schlank und fit zu bleiben. Und die Inselbewohner im Fernen Osten wissen es am besten, wie man dieses Ziel erreicht. Denn Fettleibigkeit ist oft die Ursache für viele Krankheiten, darunter hohen Blutdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Krebs. Deshalb beinhaltet ein typisch japanisches Essen folgende Produkte:
- Viel Gemüse, Sojaprodukte, Fisch und Meeresfrüchte, Reis;
- Japanisches Essen ist reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien, enthält viele Vitamine und Ballaststoffe;
- Die Japaner essen mehr Fisch als tierisches Fleisch;
- Typisch japanische Gerichte sind reich an Kohlenhydraten, haben aber einen niedrigen Kaloriengehalt;
- Der Zuckerkonsum ist ganz niedrig;
- Man trinkt gern grünen Tee, seltener Alkohol, zum Beispiel Sake oder Bier.
Die traditionelle Miso-Suppe enthält zum Beispiel viel Gemüse, ist aber doch kalorienarm.
Typisch japanisches Essen – das kommt täglich auf den Tisch!
Wir zeigen nachfolgend 5 populäre Lebensmittel und Speisen, die das typisch japanische Essen ausmachen.
Japanische Süßkartoffeln
Diese aus Okinawa stammenden violetten Süßkartoffeln (auf Japanisch „Imo“ genannt) werden oft als Snack oder Dessert gegessen. Sie sind reich an gesunden Kohlenhydraten und Anthocyanen, einer Gruppe von Antioxidantien, die in rotem und violettem Gemüse vorkommen und Anti-Aging-Eigenschaften haben. Studien zeigen auch, dass sie helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Ein beliebter Snack für zwischendurch in Japan ist Daigakuimo , das heißt karamellisierte Süßkartoffeln auf japanischer Art.
Je nach der Zubereitungsweise können die japanischen Süßkartoffeln süß oder salzig schmecken.
Miso-Suppe
Die Miso-Suppe ist ein typisch asiatisches Gericht, welches die Japaner gern zubereiten und noch am Morgen zum Frühstück essen. Diese Suppe wird aus verschiedenen Gemüsearten wie Karotten, Pilze, Zucchini und Jungzwiebeln zubereitet. Dazu kommen noch Tofu und Meeresalgen. Um die Gemüsesuppe dicker zu machen, fügt man etwas Miso-Paste hinzu. Die Miso-Suppe enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und gesunde Bakterien. Sie darf nur erhitzt, aber nicht gekocht werden, sonst werden die gesunden Inhaltsstoffe abgetötet. Dies typisch japanische Suppe wirkt gut auf die Blutgerinnung und hat einen positiven Effekt auf Darmerkrankungen.
Die Miso-Suppe ist vielleicht das populärste japanisches Gericht, das Groß und Klein gut schmeckt.
Daikon (Winterrettich)
Wurzelgemüse ist in der japanischen Küche beliebt und bietet viele einzigartige gesundheitliche Vorteile. Daikon oder bei uns als Winterrettich bekannt ist zum Beispiel dafür bekannt, Erkältungen vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken. Eine Rübe enthält 124 % der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C. Weiteres gesundes Wurzelgemüse (das hierzulande leichter in Lebensmittelgeschäften zu finden ist) sind Karotten, Pastinaken und weitere Rüben.
Daikon oder Winterrettich zählt in Japan zu den beliebten Sorten Wurzelgemüse.
Meeresalgen
Meeresalgen sind reich an wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium, Folsäure und Magnesium. Die Japaner essen sie fast jeden Tag in Salaten und Beilagen. Darin stecken ausreichend Ballaststoffe. Außerdem sollen die Meeresalgen das Risiko für Herzerkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 verringern. verbunden. Die Algen enthalten auch Antioxidantien wie Fucoxanthin und Fucoidan, die beide entzündungshemmende, krebshemmende und alterungshemmende Eigenschaften haben.
Meeresalgen sind ein typisch japanisches Essen.
Fisch
Auf dem Esstisch der Japaner steht oft ein Fischgericht. Die meist verzehrten Fische in Japan sind fett. Dazu zählen zweifelsohne Thunfisch, Lachs und Sardinen. Sie enthalten viel Omega-3-Fettsäuren und gelten als besonders gesund. Die Omega-3-Fettsäuren in den Fischen helfen, den Blutdruck zu senken und Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren. Das Wichtigste beim Fischkonsum ist aber, dass die fetten Fische viele Nährstoffe enthalten und langanhaltend sättigen. Sodass man stundenlang keinen Hunger bekommt und inzwischen nichts essen will. Das alles macht das Essen von Fischen ganz gesund und führt nicht zum Übergewicht.
Die große Frage ist doch: Sind die Japaner deshalb schlank und fit auch im Alter? Finden Sie selbst die Antwort darauf!
Wurzelgemüse kann auch im Blech gebacken werden, je nach japanischer Art.