Elektrisch heizen ist ein Kostenfaktor im Energieverbrauch von Haus und Wohnung. Allerdings sind verschiedene Heizsysteme unterschiedlich in der verteilten und empfundenen Raumwärme. Die Stromkosten können durch sinnvolles Lüften, smarte Programmierung und bei Solarhäusern durch den Betrieb mit Solarstrom reduziert werden.
Elektrischer Nachtspeicherofen
Nachtspeicheröfen waren bis in die 1980er Jahre eine energiesparende Heizvariante ohne Rauchentwicklung, Ascheabfall oder fossile Brennstoffe zur Beheizung. Heutzutage gibt es andere elektrische Möglichkeiten. Doch ausgestorben ist die Methode noch nicht. Abends und nachts nimmt das Heizgerät Strom auf und erzeugt Wärmeenergie. Diese wird aber nicht in den Raum abgegeben, sondern in eingebaute Schamottsteine. Genau wie Ziegel oder Lavasteine bleiben diese sehr lange heiß. Am nächsten Tag geben Ventilatoren die gespeicherte Wärme nach individueller Einstellung ab. Vorteilhaft für die Stromkosten ist die Stromentnahme aus dem Netz zu Zeiten des preisgünstigeren Nachtstroms. Ein Energieverlust zwischen Speicherung und Wärmeabgabe ist durch die Schamottspeicherung in einer isolierten Heizkörper-Hülle gering, aber unvermeidlich.
Es gibt auf dem Markt ganz moderne elektrische Heizsysteme, die auch die höchsten Ansprüche der Hausbewohner erfüllen.
Elektrische Flächenspeicherheizung
Grundsätzlich arbeitet eine Flächenspeicherheizung nach dem gleichen Prinzip. Ihre Aufgabe besteht aber nicht im stundenlangen Speichern für stundenlange Wärmeabgabe. Vielmehr heizt sich der eingebaute Speicherkern in nur 15 Minuten auf. Die aufgenommene Wärmeenergie genügt, um einen permanent beheizten Raum für eine Stunde warmzuhalten. Im Smart Home ist der Heizaufwand noch geringer. Funktionen wie automatisches Erkennen offener Fenster (beim Stoßlüften) und detaillierter Heizpläne zum Einprogrammieren für einen oder mehrere Tage sorgen für bedarfsgerechtes Aufheizen und somit minimierten Wärmeverlust.
Die elektrische Flächenspeicherheizung bringt Ihnen zahlreiche Pluspunkte und hält die ganze Wohnung angenehm warm.
Direktheizung (Konvektorheizung)
Eine schnelle Lösung für schnelle Wärme ist die Konvektorheizung für sporadisch genutzte, kleine Innenräume. Dabei wird sofort ab dem Einschalten zwischen den Heizrippen Luft erwärmt und nach oben abgegeben. Auf dem Luftkreislauf im Zimmer kühlt sie ab und fällt nach unten. Dieser Kreislauf findet während der Einschaltphase des Konvektors permanent statt. Sobald die Konvektorheizung abgeschaltet wird, kühlen die Heizrippen ab, und die Erwärmung ist gestoppt. Vorteilhaft an diesem Heizprinzip sind die sofortige Wärmeleistung und der geräuschlose Betrieb. Nachteilig ist der permanente Stromverbrauch während der gesamten Heizphase. Dennoch sind die dadurch entstehenden Heizkosten akzeptabel, um beispielsweise bei Überraschungsbesuch das Gästezimmer in kurzer Zeit wohlig zu erwärmen. Ebenso sind die kleine Hobbywerkstatt im Haus oder der Partykeller rasch warm.
Vergessen Sie nicht, Ihnen stehen verschiedene elektrische Heizsysteme zur Auswahl! Für jeden Raum das Passende!
Dekorativ und wärmend: der elektrische Kamin
Ein Kaminofen ist Heizkörper und dekoratives Raumdesign zugleich. Moderne Varianten können auch elektrisch betrieben werden. Neben der Heizleistung lässt sich nach Belieben nur der Flammeneffekt zuschalten. So müssen Romantiker auch im Sommer nicht auf das wohlige Flackern verzichten. An kalten Tagen erhöht sich der Stromverbrauch, sodass nur bedarfsgerechtes Heizen sinnvoll ist. Aufheizen, Heizelement abschalten und Wärme genießen reicht für bis zu zwei Stunden nach dem Abschalten aus. Optisch kann ein Elektrokamin viel schmaler in der Tiefe gebaut sein als der klassische Kaminofen.
Ein elektrischer Kamin schreibt sich perfekt in das moderne Raumdesign ein.
Infrarotheizung als platzsparende Wärmequelle
Eine Infrarotheizung sieht top aus und fällt je nach Modell und Aufstellort als Heizkörper gar nicht auf. Wärme erzeugt langwellige (rote) Strahlung, die vom Heizkörper an alle festen Gegenstände im Raum abstrahlt. Von dort wird sie teilweise an die Raumluft abgegeben. Da als fester Körper auch der menschliche Körper dient, ist der Heizeffekt »Kalte Füße, heißer Kopf« nicht zu befürchten. Eine beinahe unsichtbare Aufstelllösung ist die Verwendung der Infrarotmodule als Raumteiler oder Wandinstallation auf Bildhöhe. Für weniger Platzbedarf erzeugt eine Deckeninstallation den gleichen Effekt.
Die Fußbodenheizung zählt heute zu den beliebten Varianten einer modernen Heizung zu Hause.
Fußbodenheizung unter geeigneten Fußbodenbelägen
Mineralische Fußbodenbeläge wie Natursteinplatten oder Bodenfliesen speichern die Wärme von den Heizwendeln einer Fußbodenheizung intensiv und geben sie lange nach dem Abschalten gleichmäßig von unten ab. Unter Parkett wird zwar auch Wärme abgegeben, verpufft wegen der schnelleren Wärmeabgabe schnell. Zum Stromsparen mit Fußbodenheizung gelten die gleichen Regeln für das Ein- und Abschalten sowie die Raumbelüftung. Auch ist für eine Verlegung nur ein garantiert hitzebeständiger und schwer entflammbarer Fußbodenbelag geeignet. Die Stromkosten sind abhängig von den Betriebsgewohnheiten und dem individuellen Wärmebedarf.
Fazit:
Elektrisch heizen ist nach den Stromkosten erschwinglich bis luxuriös teuer. Die Installation eines geeigneten elektrischen Heizsystems hängt vom Wärmebedarf, den Gewohnheiten der Bewohner und dem vorhandenen Platz für die Aufstellung ab. Dekorative Varianten sind der Elektrokamin und die Infrarotheizung.
Nachdem Sie genügend Information über verschiedene elektrische Heizsysteme bekommen haben, können Sie eine gut informierte Entscheidung treffen, nicht wahr?