Mit ihrer schlichten, eleganten Schönheit faszinieren die asiatische Kultur und die dazu gehörige Gartenkunst zunehmend auch die Europäer.
Der japanische Garten hat seine Ursprünge in China und Korea. Japanische Mönche, die diese Länder bereisten, brachten die Gartenkunst nach Japan und über die Jahrhunderte entstanden dort viele unterschiedliche Stile der Gartengestaltung, die noch heute angewendet werden.
Im Land der aufgehenden Sonne sind durch konsequente Pflege sehr viele traditionelle, alte Gärten wie Zen Gärten, Teichgärten, Wandelgärten, Betrachtungsgärten oder Teegärten erhalten geblieben. Dadurch kann man heute die Geschichte der japanischen Gartenkunst in vielen öffentlichen Gärten besichtigen und nachvollziehen.
Den meisten japanischen Gärten liegt ein Landschaftsthema zugrunde, dessen Wirkung durch bestimmte Gartenelemente unterstützt wird. Beispielsweise erhält der Garten durch die Anlage von Hügeln und Senken seine grundlegende Geländemodellierung. Natursteine aller Art und gerade Wege geben dem gesamten Garten Bestand. Zäune in den unterschiedlichsten Varianten sind in den meisten Fällen aus schnell wachsendem Bambus gestaltet. Sie gliedern und schmücken den Garten und erschaffen einzelne Gartenräume. Steinlaternen werden oft als dekorative Elemente verwendet, um Schwerpunkte im Garten zu setzen. Auch Teiche mit kleinen Inseln und Bogenbrücken aus Holz oder Bambus sind spezielle Gestaltungsmotive in der japanischen Gartenkunst.
In größeren Gärten verwendet man überdachte Sitzplätze mit flachen Dächern und schlichte, elegante Hütten, die für Schutz und Privatheit sorgen. Jedes Gebäude im japanischen Garten sieht sehr natürlich aus und ist durchaus aus Materialien mit sehr hoher, feiner Qualität gebaut. Auf diese Art und Weise ergeben sich wunderschön komponierte, eingerahmte Gartenausblicke. Um diese Wirkung zu bestärken, werden Pflanzen gewählt, die oft Wildcharakter haben wie beispielsweise Kiefer Azaleen, Gräser, niedrige Bambusarten, Farne, Moose und Iris. Es dominieren die Grüntöne. Nur wenige blühende Sorten werden als einzelne Highlights in japanischen Gärten verwendet. Doch im Herbst verfärben sich die meisten Gehölze. Die Immergrünen davon strukturieren den Garten auch durch den Winter.
Ein sehr schönes und wesentliches Element der japanischen Gartenkunst war in der Vergangenheit das Wasserbecken. Es diente zur Reinigung von Hand und Mund, war also das Symbol für die geistige Reinigung. Der Tee Gast vollzog diese Reinigung als Ritual bevor er die Tee Hütte betrat, um an der Teezeremonie teilzunehmen. Heute werden Wasserbecken eher als dekoratives Element eingesetzt. Es steht selten für sich allein, sondern ist in ein Arrangement aus Felsen und Trittsteinen eingebunden, die man zusammen Tsukubai nennt.
Das Tsukubai wird heute in vielen kleinen Gärten als eine Art Wasserspiel gestaltet. Dabei wird dem Becken über ein Bambusrohr Wasser zugeführt, welches dann über den Beckenrand in einen Vorratsbehälter läuft. Die Vielfalt der verschiedenen Wasserbecken aus Naturstein ist schier grenzenlos, wobei es durchaus einige typische Vertreter gibt. Grundsätzlich gilt folgende Regel: Alles, was schön ist, ist erlaubt.
Anstatt einen solchen Garten nur aus der Ferne zu bewundern, kann man auch selber einen einlegen, um dort Ruhe und Entspannung von stressigem Alltag zu finden. Ideen und Inspirationen für Deinen Ort des Nachdenkens und Besinnens kannst Du von unserer schönen Bildergalerie schöpfen!