Das zarte Maiglöckchen ist hierzulande als typischer, fein duftender Frühlingsbote bekannt. Es verzaubert uns alle mit seinen schneeweißen, glockenförmigen kleinen Blüten, die einen sanften Duft verbreiten. Seine dunkelgrünen, saftigen und schön geformten Blätter ziehen den Blick an. Diese herrliche Frühlingsblume kann mit deren weißen Blütenpracht Ihren Innenraum schmücken und draußen im Garten als besonderes Highlight dienen. Das Maiglöckchen ist deswegen bei vielen Hobbygärtner/innen beliebt und in den Blumenläden ab Anfang Mai gefragt. Die Blütezeit dieser natürlichen Schönheit ist von Mai bis Juni. Überraschenderweise gehört sie zu den Spargelgewächsen, bringt erst im Juli und August kleine rote Beeren.
Name und Geschichtliches: Der heute weit verbreite Name Maiglöckchen kommt aus dem Lateinischen Convallaria majalis. Der erste Teil der lateinischen Benennung convallaria bedeutet Talkessel, was auf den Standort der Blume hinweist, wobei majalis auf die Blütezeit im Mai hindeutet. Das Maiglöckchen wird noch Maiblume und Marienblume genannt, ist aber auch als Mairöschen, Maischellen und Mai Lilie bekannt. Das Letzte ist eng mit der englischen Benennung „Lily of the valley“ verwandt. Da das Maiglöckchen in ganz Europa und in Nordamerika oft anzutreffen ist, sind historisch viele Sagen und Legenden mit dieser zarten Frühlingsblume verbunden. In einigen Nationen wird es angenommen, dass seine kleinen weißen Blüten die Tränen der Gottesmutter symbolisieren. Während sie den Weg zur Kreuzigung Christi zurücklegte, fielen die Tränen von ihren Augen frei auf den Boden und verwandelten sich in zarte schneeweiße Blüten. Historisch nachgewiesen ist es, im 16. Jahrhundert wurde zum ersten Mal in Kräuterbüchern über die Heilkraft und Wunderwirkung des Maiglöckchens berichtet. Den kleinen weißen Blüten wird herzstärkende Wirkung nachgesagt, ihre Heilkraft wird gepriesen. Das Maiglöckchen wird bei Augenleiden, Schwindel und Fallsucht empfohlen. Es soll noch bei Gicht, Ohnmacht, Entzündungen und bei verschiedenen anderen Krankheiten helfen.
Extra Tipp: Trotz dieser interessanten historischen Info soll hier gleich gesagt werden, dass das Maiglöckchen sehr schön, aber giftig ist. Besonders die Blüten und seine roten Beeren! Deshalb ist höchste Vorsicht im Umgang mit dieser Blume angesagt! Sie muss unbedingt weit weg von Kleinkindern und Haustieren stehen. Das Wasser in einer Vase voll mit Maiglöckchen kann ebenfalls Giftstoffe enthalten. Seien Sie also vorgewarnt!
Standort und Pflege: Die Marienblumen wachsen frei im Wald, unter Büschen, auf Wiesen und in Naturgärten. Sie mögen nahrhafte Bodenerde, gedeihen auf saurem und kalkreichem Boden sehr gut, am besten an schattigen bis halbschattigen Orten. Die Verbreitung geschieht auf natürliche Weise, durch Rhizome. Die Blume lässt sich leicht kultivieren und ist heutzutage in vielen Gärten anzutreffen. Das Maiglöckchen ist pflegeleicht und nimmt Ihre Zeit nie in Anspruch. Aber es erfreut Augen und Sinne durch seine Zärtlichkeit. Deshalb gilt das Maiglöckchen als Symbol der wahren Liebe und führt viel Romantik in Ihre vier Wände ein, wenn Sie die Blume zu Hause haben wollen. Als Schnittblumen in Vasen erfüllen die zarten weißen Schönheiten den Raum mit deren herrlichen frischen Duft! Aber man darf nie vergessen, dass die Schönheit auch gefährlich sein kann! Also noch mal: Vorsicht ist angesagt, denn die Blüten des Maiglöckchens enthalten giftige Stoffe, zum Beispiel herzwirkende Glykoside! Halten Sie deshalb die Blumen weit weg von Kindern und Haustieren!
Maiglöckchen in der Heilkunde und der Parfumindustrie: Die Heilkraft der Marienblumen ist sagenhaft, die Menschen kennen ihre Wunderwirkung seit Jahrhunderten. Das Maiglöckchen wird in einigen Arzneimitteln enthalten. Es wird ihm nachgesagt, es soll bei Herzrhythmusstörungen helfen, kann das Herz stärken und einem Schlaganfall vorbeugen. Diese Blume kann noch bei niedrigem Blutdruck helfen und wirkt positiv bei Nervenschwäche. Deshalb findet das Maiglöckchen eine breite Anwendung in der Arzneiproduktion und der Homöopathie. Aber auch in der Kosmetik wird es viel eingesetzt. Sein süßer Duft ist wohlbekannt. Das von den Blüten des Maiglöckchens gewonnene Öl wird als florale Duftkomponente bei der Herstellung von Parfums und weiteren Kosmetikprodukten verwendet.
Zusätzliche Info:
Es ist noch interessant zu wissen, dass das Maiglöckchen zur Giftpflanze des Jahres 2014 ausgewählt worden ist. Das ist nur ein Beweis für seine Popularität, die eigentlich auf eine lange Geschichte zurückblickt. Denn im Laufe vierer Jahrzehnte wurde das Maiglöckchen als die Frühlingsblume der Liebe und Romantik gepriesen, als ein wahres Symbol guter Hoffnung geehrt. Es ist das wahre Sinnbild der natürlichen Perfektion. Es war die Lieblingsblume von Königin Viktoria von Finnland und wird heute noch in diesem Land am 1. Mai zelebriert. Dabei feiert man die Liebe und gute Hoffnung auf die Zukunft!
Heutzutage verdient das Maiglöckchen unsere Bewunderung, es zeigt, dass die Natur der größte Künstler ist! Es verzaubert uns durch seine natürliche Schönheit und stimmt uns so träumerisch ein durch seinen zarten frischen Duft. Aus diesem Grund sind Maiglöckchen oft im Brautstrauß bei vielen Hochzeitsfeiern zu sehen. Denn dort herrschen Liebe und Romantik vor, nicht wahr!