Alle Hobby-Gärtner wissen es gut Bescheid: die meisten Obstbäume benötigen einen Rückschnitt entweder im Herbst oder im Frühjahr. Das jährliche Beschneiden der Obstbäume hält sie gesünder und regt ihr Wachstum an. Der Rückschnitt soll auch zu einer guten Ernte führen, sodass wir im Herbst mit vielen reifen Früchten überrascht werden. Haben Sie übrigens einen Feigenbaum im eigenen Garten? Dieser Exote ist selten in unseren geografischen Breiten anzutreffen, weil er milderes Klima bevorzugt und eher im Mittelmeerraum wächst. Jedoch sind in Deutschland Feigenbäume in vielen Gärten zu sehen, besonders in den Regionen, wo es im Winter nicht zu kalt ist. Der Ficus carica fällt durch seine großen, mediterran aussehenden grünen und aromatischen Blätter auf. Von den süßen Früchten kaum zu sprechen. Aber kommen wir zum Thema zurück! Heute wollen wir mal sehen, wann und wie man einen Feigenbaum schneiden muss. Interessante Info darüber finden Sie weiter unten.
Feigenbaum schneiden wie die Profis!
Allgemeine Info über die Feigenbäume
Die gemeine essbare Feige gehört zur Gattung Ficus, die Hunderte von Arten auf der ganzen Welt umfasst, von denen die meisten aus den Tropen stammen. Zu derselben Gattung gehört übrigens auch die beliebte Zimmerpflanze die Geigenblattfeige (Ficus lyrata). Die typischen Feigenbäume sind jedoch im Mittelmeerraum und in Westasien beheimatet, wo sie seit Tausenden von Jahren wegen ihrer süßen aromatischen Früchte angebaut werden. Aus gemäßigteren Klimazonen stammend, können Laubfeigen viel weiter nördlich wachsen als ihre tropischen Verwandten und in Gebieten mit milderem Klima auch in Deutschland gut gedeihen. Im Winter soll man sie aber mit einer Schicht aus Mulch oder trockenen Blättern vor der Kälte schützen. Es lohnt sich allemal, diese Exoten im eigenen Garten zu pflanzen, denn sie sind eine attraktive Ergänzung zu jedem Gartenstil. Außer dem mediterranen Look sind diese Bäume trockenheitstolerant und haben eine hohe Krankheitsresistenz. Aus ihren aromatischen Blättern kann man einen duftenden Tee kochen, der zur Gewichtsabnahme führt.
Der Feigenbaum überrascht Sie mit duftenden Blättern und schmackhaften Früchten.
Feigenbaum schneiden – die wichtigsten Tipps auf einen Blick
Der mediterrane Baum mit den schmackhaften Früchten muss eigentlich nicht jährlich beschnitten werden. Der Rückschnitt lohnt sich nur in den Fällen, wenn man das Wachstum anregen will oder den Ertrag verbessern möchte. Manche Hobby-Gärten schneiden die Feigenbäume zurück, um ihnen eine ansprechende Form zu verleihen. Im Freien wachsen die Feigenbäume als kleine Sträucher oder als Kleinbäume, können jedoch bis 3,5 bis 4 m hoch werden. Sie haben gewöhnlich große Zweige, die sich fächerartig ausbreiten. Deshalb brauchen diese Bäume ziemlich viel Platz im Garten. Sie reagieren grundsätzlich gut auf starkes Beschneiden. Bei neuem Wachstum tragen sie viele Früchte, das heißt, sie können jedes Jahr geformt und getrimmt werden, ohne die Obsternte zu opfern. Was aber der spezifische Grund für das Zurückschneiden der Feigenbäume für Sie ist, müssen Sie im Voraus noch klarstellen. Hier folgen die wichtigsten Tipps dafür.
Hier erfahren Sie, wann und wie man seinen Feigenbaum schneiden muss.
Wann muss man den Feigenbaum schneiden?
Die beste Zeit zum Schneiden von Feigenbäumen ist im späten Winter oder im zeitigen Frühjahr. Das muss vor dem neuen Austrieb passieren, wenn die Bäume immer noch ruhen. Es hängt auch vom Wetter ab. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, dann können Sie das Zurückschneiden der Feigenbäume vorsehen. Wir empfehlen Ihnen, den Rückschnitt Ende Februar oder Anfang März zu tun. Ein trüber Tag mit bedecktem Himmel eignet sich perfekt, denn dann heilen die Schnittwunden am schnellsten. Neu gepflanzte Feigen sollten nach der ersten Vegetationsperiode des Baumes beschnitten werden, bevor ein neuer Frühlingswuchs beginnt. Mehr als 50 % des Wachstums des ersten Jahres können abgeschnitten werden, um einen kräftigen, robusten Stamm zu schaffen. In den ersten Jahren sollte die Schaffung eines starken Haupttriebs, eines gesunden Wurzelsystems und einiger gesunder Hauptzweige das Hauptziel beim Beschneiden sein. Diese Hauptzweige werden jedes Jahr neues Wachstum hervorbringen und dann neue Früchte tragen.
Das Beschneiden der jungen Feigenbäume regt ihr Wachstum an und formt sie.
Einen Feigenbaum schneiden – Schritt für Schritt
Die Schnitttechnik bei den Feigenbäumen ist im Prinzip dieser bei anderen Obstbäumen ähnlich. Damit Sie diese Aufgabe erfolgreich erledigen, können Sie folgende Schritte in Betracht ziehen:
- Bereiten Sie sich zuerst sauberes Werkzeug. Sie brauchen eine scharfe Gartenschere und ein Paar Gartenhandschuhe. Bei Beschneiden der Baumzweige wird ein dicker weißer Milchsaft ausgesondert. Dieser kann einerseits zu allergischen Reaktion der Haut führen, andererseits die Gartenschere schmutzig und klebrig machen. Halten Sie deshalb einen Lappen und Lösungsmittel bereit, um Werkzeuge nach Gebrauch zu reinigen und scharfe Klingen für saubere Schnitte zu erhalten.
Feigenbäume verlangen nicht viel Pflege, aber tragen die süßesten Früchte!
- Schneiden Sie zuerst trockene und abgestorbene Äste stark zurück, am besten bis zur nächsten Gabelung. Erfrorene Triebe müssen Sie ebenfalls entfernen. Bei Frostschäden müssen Sie das ganze Totholz herausschneiden.
- Zuerst die Triebe im unteren Stammbereich entfernen.
- Falls nötig lichten Sie beim Feigenbaum schneiden die Krone aus, indem Sie innen einige Zweige stark zurückschneiden.
- Bei Zurückschneiden können Sie Ihrem Feigenbaum die gewünschte Form verleihen oder die bereits bestehende verbessern.
- Gesunde abgeschnittene Triebe können Sie als Stecklinge verwenden und damit neue Feigenbäume heranziehen.
Jetzt wissen Sie genau, wie und wann Sie Ihre Feigenbäume schneiden. Wir hoffen, unsere Info kann Ihnen von Nutzen sein.