Düfte und Duftigkeit gehören zusammen wie Träume und Farben. Luft reimt sich mit Duft und das ohne Zweifel, denn etwas Duftiges leicht ist wie jene Luft, die den Duft transportiert. Duft steht unmittelbar mit Luft in Verbindung. Die ätherischen Öle sind die eigentlichen Träger der pflanzlichen Duftstoffe. Sie erreichen unsere Sinne über die Luft, die wir einatmen. Es entsteht Duftigkeit, die Luft und Licht in einem vollkommenen Einklang bringt, denn jeder Duft ist Licht, das zur Materie geworden ist.
Düfte stellen eine Verbindung zu unserem Innersten und zu unseren Gefühlen her. Sie rufen alles wach, was wir je in unserer Kindheit und Jugend an persönlichen Erinnerungen mit Blumen und Pflanzen erlebt haben. Düfte mit natürlichem Ursprung, in präzisieren Duftkompositionen haben eine wohltuende Wirkung auf unser Gefühlsleben und auf unsere Gesundheit. Wer einen Blumengarten hat, kann in diese Materie genussvoll eintauchen, in dieses Meer aus fruchtigen, lieblichen, zarten oder holzigen Düften. Wer doch keinen Blumengarten hat, dem empfehlen wir, sich eine Lampe für Aromatherapie zu besorgen, die Wohnung immer wieder mit frischen Blumensträuchern zu dekorieren oder mal öfter einen Spaziergang zu öffentlichen Blumengärten zu unternehmen. Denn Aromatherapie gefällt der Seele.
Der Duft ist die Seele der Blumen
Wenn Du einen Duftgarten zum Genießen und Entspannen gestalten und pflegen möchtest, solltest Du noch am Beginn daran denken, die wohlriechenden Sorten an Blumen und Pflanzen leicht zugänglich zu machen. Ideale Standorte dafür sind an einem Sitzplatz, entlang des Gartenweges, an der Terrasse oder im Vorgarten. Wenn Du keinen eigenen Garten hast, lass es auch auf dem Balkon aus Töpfen, Kästen oder Kübeln duften! Und Kindern kannst Du mal zeigen, wie Pflanzen und Blumen ihr Aroma freigeben, indem man an sie reibt. Sie werden es bis ins hohe Alter nicht vergessen, denn Gerüche prägen sich unvergänglich in unser Gedächtnis ein.
Das Gespür für Duftblumen und Duftpflanzen
Rosen träumen in Duft und Farbe. Englische Rosen nannte David Austin die Ergebnisse seiner langjährigen Rosenzucht. Das, was er mit dieser Rosenart fertigbrachte, ist schlicht überwältigend und berauschend. Die besondere Blütenform dieser Rosen fällt zuerst auf. Sie besteht aus flachen, rosettenförmigen Blüten voller Anmut mit Blütenblättern, die wie weiche, gefaltete Seide wirken. Sie beeindrucken jeden Betrachter mit ihrer delikaten Charme wie aus einem impressionistischen Gemälde und bezaubern ihm mit ihren verführerischen Düften. Dabei duftet jede Sorte anders – von lieblich, würzig, fruchtig, betörend bis hin zu harzigen Myrrhe. Und die Farben! Die Englischen Rosen faszinieren mit ihren zuvor nie gesehenen Apricot-, Pfirsich- und weichen Muschelrosa-Tönungen mit Schattierungen. „Evelyn“ und „Sharifa Asma“ sind typische Vertreterinnen dieser Farbgebung. Die weiße Farbe bei den Englischen Rosen ist kein kaltes Kalkweiß, sondern ein cremiges Weiß mit Tiefe wie bei „Francine Austin“ und „Clamis Castle“. Die letzte hat diesen besonderen Myrrhe-Duft. Das Gelb von Austins Englischen Rosen erinnert an hellen Bernstein und ist sehr weich. Die gelben Englischen Rosen fühlen sich im Team mit anderen Blumen sehr wohl. Die Sorten „Englisch Garden, „Happy Child“ und „Molineux“sind die Bestätigung dafür.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Englische Rose zu den vielfältigsten und vielseitigsten aller Rosenarten gehört. Sie wächst zu prächtigen, wohlgeformten Sträuchern heran und ist eine wohl duftende Zierde für das Beet oder die gemischten Rabatten. Einige Arten der Englischen Rose lassen sich sogar als niedrige Kletterer an einer Wand entlang, einem Pfeiler oder einem Zaun führen. So werden sie schnell zu einem aromatisch-blumigen Blickfang in jedem Garten.
„Düfte sind die Gefühle der Blumen.“ So poetisch beschreibt Heinrich Heine das intensive Aroma von Duftblumen und Duftpflanzen, die im Garten bei Jung und Alt sehr beliebt sind. Denn sie wirken mit ihren betörenden Duftstoffen unbewusst auf die emotionale Empfindung des Riechenden und bringen dadurch mehr Freude in seinem Leben. Ein weiteres wesentliches Element bei der Gestaltung von Duftgärten sind die geschmeidigen Duftwicken (Lathyrus odoratus), die Duft und Duftigkeit vortrefflich vereinen. Sie blühen in allen erdenklichen Pastellfarben, verströmen liebliches Aroma und sind mit ihren bunten Schmetterlingsblüten auch in Glasvasen eine wunderschöne, aromatische Dekoration für jedem Innenraum. Als Kletterpflanze finden Duftwicken an dünnen Drahtgeflechten im Garten am besten Platz. Mit ihren himmlisch riechenden, am Sommerwind wedelnden Blüten bereichern Duftwicken auch Eingangsbögen, Stäbe und Zäune aller Art.
„Ein Garten ohne Phlox ist nicht nur ein bloßer Irrtum, sondern eine Versündigung gegen den Sommer“ – diese Aussage Karl Försters, der etliche Sorten herausbrachte, wird oft zitiert. Phlox ist ein altgriechisches Wort für Flamme. Wahrscheinlich wegen der leuchtenden, roten Blüten ihrer Wildart erhielt die Pflanze ihren deutschen Namen „Flammenblume“, der sich aber nicht durchsetzte. Sommerphlox (Phlox paniculata) ist der Klassiker schlechthin. Er zeichnet sich vor allem durch die Fülle seiner Blüten aus. Mit ihren strahlenden Farben in vielen unterschiedlichen Nuancen lassen sie fast keine Wünsche offen und verbreiten zudem einen wunderbaren, betörenden Aroma. Es gibt eine Vielzahl von Arten dieser Staude, die zu jedem Duftgarten gut passen werden – die höher wachsenden für den Garten im Landhausstil, die kompakten für den kleineren Garten. Schön, aromatisch und sogar essbar ist diese Duftblume, an der man das ganze Jahr über Freude haben kann.
Eine weitere, unerlässliche Pflanze für den eigenen Duftgarten ist sicherlich der Lavendel (Lavandula angustifolia). Lavendel ist ein echter Alleskönner, denn er sieht hübsch aus, duftet vorzüglich, beruhigt, entspannt, reinigt und wirkt auf vielfältige Weise heilsam auf den Menschen. Besonders bewährt ist er bei unruhigen Babys und deren Problemen. Bei guter Pflege können Lavendel-Sträucher sehr alt werden. Lavendel gilt als einer der beliebtesten Rosenbegleiter und zählt zu den Highlights in den heimischen Duftgärten. Der Duft von Lavendel zusammen mit den Wohlgerüchen von Kräutern wie Rosmarin, Basilikum und Thymian wehen sanft über Terrassen und Balkons und rufen Erinnerungen an Ferientage in mediterranen Landschaften wach. Und das schönste an Lavendel ist, dass man sein wohltuendes Aroma in kleinen Blütenbeutel über den langen Winter aufbewahren kann und immer wieder daran riechen kann, um eine sofortige Entspannung von Körper und Geist zu verspüren.
Für die Gestaltung eines schönen Duftgartens, der vom Frühling bis Herbst die Sinne mit herrlichen Aromen verwöhnt, sind eine ganze, fast unendliche Reihe an Pflanzen, Sträucher und Blumen bekannt. Deshalb ist es ratsam, nicht alle Duftpflanzen in ein Beet zu setzen, sondern sie im ganzen Garten zu verteilen. Auf diese Weise kann man die einzelnen Düfte und ihre Wirkung viel besser genießen. So versetzt uns die liebliche Note der Flieder (Syringa) jeden Frühling in ruhige romantische Stimmung. Der Duft vom Pfeifenstrauch (Philadelphus) erfüllt die warme Abendluft mit süßem Wohlgeruch. Hyazinthen (Hyacinthus), Narzissen (Narcissus) und Duftveilchen (Viola odorata) duften angenehm zart nicht nur im Beet, sondern auch in Töpfen. Der Winter-Duftschneeball (Viburnum farreri) öffnet seine ersten nach Vanille riechenden Blüten im Herbst. Weitere blühende Duftlieferanten sind Nachtviolen (Hesperis), Petunien (Petunia), Jasmin (Jasminum), Ringelblume (Calendula officinalis) und sehr viele anderen. Eine ganze Reihe an duftenden Pflanzenarten für die Gestaltung eines eigenen Duftgartens findest Du im Lexikon von Garten-Treffpunkt. Wir wünschen Dir viel Spaß im Reich…