In der Blumensprache ist das Stiefmütterchen das Sinnbild für Kraft der liebevollen Gedanken und für Erinnerung. Schon im 19. Jahrhundert sandten sich Verliebte oft kleine Sträuße mit Stiefmütterchen, so genannte „Pensées“, zu. Sie sollten den Empfänger der ewigen Treue versichern. Auch in Shakespeares Sommernachtstraum tritt das Stiefmütterchen auf. Oberon benutzt den Saft dieser Gartenpflanze als erotisches Zaubermittel, um Titania in sich verliebt zu machen.
Das Stiefmütterchen ist, je nach Gegend, auch unter den Bezeichnungen Dreifaltigkeitskraut, Herzenstrost, Schöngesicht oder Mädchenauge bekannt. Der Name Stiefmütterchen erklärt sich durch die Form der Blüte: das unterste, breite Blatt, die „Stiefmutter“, bedeckt teilweise die seitlichen Blätter, die „Töchter“. Diese wiederum bedecken die obersten Blätter, die „Stieftöchter“. Das Stiefmütterchen gehört zur Familie der Veilchengewächse und ist in Europa sehr beliebt, denn es trotzt beharrlich der Kälte. Regen und Schnee können die Blütenstände dank ihrer geringen Höhe von höchstens 30 cm nicht umknicken. Sogar im winterlich-kahlen Garten leuchten die Stiefmütterchen mit ihrer bunten Blütenpracht und verbreiten gute Laune und frühlingshafte Hoffnungsgefühle. Das ist ein guter Grund, die Stiefmütterchen einmal zum Mittelpunkt einer gemütlichen Nachmittagseinladung werden zu lassen. Für das Ziel kann man kleine, schön arrangierte Töpfchen mit den zierlichen Blüten ins Haus holen und mit denen die Kaffeetafel verschönern. Für zusätzliche Blütenfrische bei der Dekoration sorgen auch abgeschnittene Blüten von großblumigen Blumensorten, die man in mit Wasser gefüllte Gefäße stellt. Ein besonders stimmiges Bild entsteht, wenn man auch die Einrichtung des Zimmers ganz nach dem Stiefmüttern-Motto gestaltet. Neben netten kleinen Accessoires, wie beispielsweise einer mit Stiefmütterchen bemalten Schachtel, die auf einem Beistelltisch gut zur Geltung kommt. Auch Vorhänge oder Dekokissen mit den hübschen Blüten dienen als der perfekte Rahmen. Tischdecken und Servietten nehmen die Farbe der Blüten ebenfalls auf. Auch Geschirr und Kerzen können gerne in Veilchenblau oder Blüten-zartem Gelb erstrahlen. Dazu passen Besteck, Vasen und Kerzenleuchter aus Silber und sorgen für besondere Farbakzente, in dem sie helle Glanzpunkte auf den farbenfrohen Kaffeetisch setzen.
Wie schon erwähnt, gehören Stiefmütterchen zu der Familie der Veilchengewächse und sind somit, wie andere Veilchen auch, essbar. Naturbelassen oder kandiert sind sie eine wunderschöne, ausgefallene Dekoration für Desserts, Kuchen und Salatgerichte.