Bei einer Baumschule handelt es sich um eine gärtnerisch gepflegte Anlage zur Aufzucht, Pflege und Kultivierung von Bäumen und Sträuchern. Dabei gibt es Baumschulen, die auf Verkauf ausgelegt sind. Diese bieten den Besuchern auf dem Gelände die Möglichkeit, sich Bäume und Gehölzer, unter die auch Zier- und Nutzpflanzen fallen, auszusuchen und mitzunehmen. Daneben gibt es auch Bereiche der Baumschulen, die für die öffentliche Nutzung nicht freigegeben werden. Ein schönes Beispiel für eine Baumschule sind die kultivierten und eingezäunten Flächen für den Weihnachtsbaumverkauf. Hier werden jedes Jahr Bereiche angelegt, die dann mit den Jahren aufwachsen und im November und Dezember sehr oft von den Kunden selbst gegen Bezahlung geerntet werden. Diese Weihnachtsbaum-Plantagen sind nur wenige Wochen im Jahr, nämlich in der Zeit vor Weihnachten, öffentlich zugänglich. Ansonsten sind sie gesperrt und werden nur von den Gärtnern betreten.
Kennen Sie eine Baumschule in Ihrer Nähe?
Was bedeutet der Begriff Baumschule?
Der Begriff „Baumschule“ hat übrigens nichts mit Lernen zu tun. Er ist hergeleitet von „aufschulen“, was soviel wie austreiben, Wurzeln bilden bedeutet. In den Baumschulen werden die Bäume und Sträucher in Containern und Töpfen ausgebracht. Je nach Vermehrungsart werden auch von bestehenden Pflanzen Triebe dazu genutzt, um neue Setzlinge zu erzeugen. In Baumschulen wird darüber hinaus auch das Kreuzen, Züchten und Aufpfropfen gehandhabt.
Blumen pflegen und vermehren ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht.
Was tut eigentlich eine Baumschule?
Eine wichtige Arbeit in der Baumschule ist das Umtopfen der Pflanzen, das sogenannte Verschulen. Hierbei liegt das Augenmerk darauf, die Wurzeln in einem angemessenen Kontakt zu der Pflanze zu halten. Denn würde man die Bäume einfach frei auspflanzen, wäre es nicht mehr möglich, sie wirtschaftlich und erfolgreich zu verkaufen. Denn beim Ausgraben würden große Wurzeln beschädigt und die Pflanze könnte mit dem verbleibenden Wurzelwerk eingehen.
Je größer eine Pflanze in der Baumschule herangezogen wird, umso mehr Umtopfprozesse sind notwendig. Daraus ergibt sich ein höherer Arbeitsaufwand, der sich im Preis der Pflanzen niederschlägt.
Bei größeren Pflanzen ist der Umtopfprozess etwas komplizierter.
Seit wann gibt es Baumschulen?
Die Herkunft der Baumschulen ist bis auf die Römer zurückzuführen, die Setzlinge von Pflanzen aus dem Ausland mitbrachten, um sie vor Ort zu kultivieren, sie also zu verschulen, wie der gärtnerische Fachbegriff wäre.
Mit dem Kultivieren und Vermehren von Bäumen und Sträuchern – verschiedene Betriebe haben bis zu 200.000 Produkte im Angebot, die sehr unterschiedlich sind – entsteht aber auch ein Problem mit der steigenden Monokultur. Da viele gleichartige Pflanzen auf sehr überschaubarem Raum vorhanden sind, treffen Schädlinge, die sich auf bestimmte Pflanzen spezialisiert haben, natürlich auf ein wahres Paradies. Das bedeutet jedoch für die Gärtner der Baumschule, dass sie dauernd die Bestände auf Schädlingsbefall kontrollieren und gegebenenfalls schnell handeln müssen. Das kann schnell sehr zeitaufwändig werden, da es sich logischerweise um recht weitläufige, teils sogar parkähnliche Anlagen handelt.
In einer Baumschule sind die Pflanzen gut vor Schädlingen geschützt.
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Ein weiteres Problem, mit dem Baumschulen immer wieder zu kämpfen haben, sind durch Pflanzen importierte Schädlinge aus dem Ausland, die hier keinerlei natürliche Feinde haben.
Im Jahr 2000 gab es in Deutschland rund 3700 Baumschulen. Die Tendenz ist allerdings eher abnehmend. Alle zusammen vermarkten jährlich rund eine Milliarde Pflanzen. Die älteste Baumschule in Deutschland liegt in Berlin-Treptow. Sie wurde 1720 gegründet. Um 1920 galt sie sogar als die weltgrößte Baumschule und war auch zu Zeiten der DDR ein Vorzeigebetrieb.
In Deutschland gibt es ca. 3700 Baumschulen.
Probleme der Baumschulen
Neben dem bereits angesprochenen Problem der Schädlinge gibt es in Regionen mit großen Baumschulen auch noch ein anderes Problem: Um den Schädlingen Herr zu werden und Schäden, auch durch Pilzbefall, vorzubeugen, werden in Baumschulen auch Pestizide und Fungizide eingesetzt. Teilweise ergibt sich daraus eine Gefährdung des Grundwassers, denn die Mengen, die sich aus der Größe der Anlagen und der Dichte der Pflanzen ergeben, sind teils nicht unerheblich. Aus diesem Grund hat sich eine sogenannte „gute fachliche Praxis“ herausgebildet. Diese sorgt durch schonenden Umgang mit den Giften für eine Minimierung der Umweltgefährdung.
Bei Pflanzen pflegen muss man ständig auch an den Umweltschutz denken.